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AutorenbildWolfgang Falk

Nur für Warmduscher?

Heizweste im Test

Tauchen macht so viel Spaß und so oft möchte man einfach gar nicht mehr aus dem Wasser. Was tun wenn es nach längerer Tauchzeit etwas kühl wird oder Du im Frühjahr und Herbst genauso lange Dives genießen möchtest wie im Hochsommer? Wir haben uns für Dich ein wenig schlau gemacht und so manches durchprobiert. Hier sind unsere Erfahrungen mit dem brandneuen Produkt aus dem Hause "Venture Heat".

Kann es das leisten was es verspricht und für Komfort und Sicherheit sorgen?


Erster Eindruck

Mit Spannung erwarten wir die Lieferung der ersten 3 Stück dieser nagelneuen Heizwesten. Die Produktbeschreibung ist vielversprechend, Heizelemente vorne und hinten, super lange Akku-Laufzeit und eine Fernbedienung mit der man die Weste bequem steuern kann, während man taucht. Die Verpackung ist hoch professionell und ansprechend. Der Lieferumfang beeindruckt mit "Mitdenken" - sogar ein Netz für das Waschen der Heizweste in der Waschmaschine und ein O-Ring Fett für die Kabelverbindungen liegt bei. Die Beschreibungen sind einfach gehalten und klar verständlich.

Leider ist jedes Einzelteil separat in Plastik verpackt, das könnte man sich im Sinne des Umweltschutzes noch sparen - einen Hinweis an den Hersteller haben wir schon abgeschickt.


Anprobieren

Das Vorbereiten und Anziehen der Weste geht super einfach. Die schraubbaren Steckerverbindungen sind wertig und lassen auf eine zuverlässige und Dichte Verbindung der Kabel schließen. Der Reißverschluss auf der rechten Seite erleichtert das Anziehen und stellt auch eine Möglichkeit zur "Breitenvergrößerung" der Weste dar - das nötige Zubehörteil ist natürlich dabei. Unter dem Nassanzug spürt man die Akkus ein wenig, aber es ist entgegen der ersten Befürchtung nicht behindernd und man gewöhnt sich sehr schnell daran. Hier ein paar Bilder für Dich, sorry das erste ist ein wenig unscharf.

Nun noch einschalten und dafür gibt es den wireless Controller in Form einer Armbanduhr mit großem Clip der auch mit Trockentauchhandschuhen super easy zu bedienen ist. Der Controller verbindet sich sofort mit der Weste und man kann bequem die 3 Heizstufen durchschalten. Dass die Akkus selbst auch einen Schalter haben ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, beim ersten Mal anziehen habe ich natürlich vergessen diese auch vorher einzuschalten. Das hat wahrscheinlich mit Transportsicherheit zu tun und es steht auch schön in der Beschreibung. Wer liest gewinnt sage ich mir und ziehe den Anzug halt nochmal aus und wieder an :-)

Hier die Bilder des Controllers und vom Gegenstück an der Heizweste. Schön gelöst: es leuchten nicht nur die Lämpchen sondern der Controller an der Weste vibriert bei allen Änderungen. Stellt man beispielsweise die dritte Heizstufe ein, vibriert der Controller an der Weste dreimal. Somit fühlt man auch gleich das Feedback.

Unmittelbar nach dem Einschalten spürt man schon die Wärme der beiden Heizelemente vorne am Bauch und hinten am Rücken. Die Heizleistung scheint ordentlich zu sein, aber das werden wir jetzt gleich im Wasser ausprobieren.


Tauchen mit der Heizweste

Der Auftrag: Grundgeschirr von Bojen im kalten Wörthersee überprüfen und dokumentieren. Wassertemperatur in der Tiefe 7 Grad Celsius. Ich ziehe einen dünnen Baselayer (Scubapro K2 Light) an und darüber die Heizweste. Das Material erlaubt es auch die Weste direkt auf der Haut zu tragen, ich mags lieber mit einer dünnen Schicht (Rashguard, Baselayer) dazwischen. Dann in den dicken Unterzieher rein und den Trocki drüber. Es scheint noch die Sonne, daher ist an der Oberfläche keine Heizung nötig und wir gehen ins Wasser. Nach einer Minute drücke ich dankbar den Knopf an der Fernbedienung und spüre das doppelte Vibrieren der Weste. Sekunden später wird es angenehm warm. Nun kann die Arbeit beginnen. Nach 40 Minuten beende ich den Tauchgang und die Sonne ist weg. Nun bin ich auch an der Oberfläche froh über das neue Ausrüstungsteil und kann entspannt und ohne frieren meine Ausrüstung verstauen und schlussendlich auch den Trocki wieder ausziehen. Die Heizweste lasse ich auf erster Stufe eingeschalten und fahre entspannt zurück nach Hause. Dort angekommen zeigt mir der Ladestand der Batterien noch 75% an, insgesamt war die Weste ca. 45 Minuten auf 2. und teilweise 3. Stufe eingeschalten und dann nochmal 45 Minuten auf 1. Stufe bis ich sie zuhause dann abgeschaltet habe. Somit sollten die Akkus locker 2-3 Tauchgänge von ca. 1 Stunde schaffen bis man sie wieder neu laden muss.


Fazit

Die Venture Heat Heizweste ist ein absolut hochwertiges Produkt, welches unser Vertrauen für Langlebigkeit und perfekte Leistung genießt. Auch die Möglichkeit die Heizweste sowohl im Trocki als auch im Nassanzug zu verwenden ist ein top Argument für diese Anschaffung. In der Praxis ist die Verwendung einfach und kostet keine zusätzliche Zeit beim An- und Ausziehen für den Tauchgang. Im Nassanzug spürt man die beiden Akkus an den Seiten, das ist auch der einzige kleine Nachteil den wir in unseren Tests feststellen konnten. Wir sind diesbezüglich mit dem Hersteller in Kontakt und haben den Wunsch nach slim Akkus für Nassanzüge bereits deponiert. Der Preis von EUR 995,- scheint im ersten Moment hoch, doch da die Weste für Nasstauchen und für Trockentauchen geeignet ist und wohl auch noch für andere Sportarten verwendet werden kann, relativiert das diese Summe wieder. Und man kauft soetwas ja nicht jeden Tag - ich möchte es nicht mehr missen - und statt sicherheitshalber einen Trocki mit auf die Tauchsafari nach Ägypten zu nehmen kommt in Zukunft Venture Heat mit.


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