Hast du unseren Bericht gestern vermisst? Wir auch, dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung: pure Faulheit :-) Nicht etwas zu schreiben, sondern etwas zu unternehmen. Der Tag lässt sich in 3 Worten zusammenfassen: Pool - Buch mit 475 Seiten - Chillen. Dafür gibt es heute wieder was zu lesen. Wir planen die Besteigung des höchsten Punktes auf Curacao, den Christoffel-Berg.
Gleich in der Früh starten wir gut gelaunt zum National-Park-Ticket-Office. Und dort wollen wir einen Hut kaufen. Weil ohne Hut geht die Tour nicht, zu stark die Sonne und zu lange die Strecke. Internet sagt, dass wir dort einen coolen Hut bekommen, dort gibt es aber keinen Hut zu kaufen. Somit keine Bergtour sondern wir fahren 2km weiter zum Shete Boka Nationalpark. Der Berg ist in den nächsten Tagen auch noch da, das ist mal sicher!
Shete Boka waren wir zwar letztes Jahr schon, aber es gibt noch einige Plätze die wir damals nicht erkundet haben. Und dort können wir bei zu starker Sonne in kurzer Zeit wieder zurück in unseren Truck. Safety first - und nicht weniger spektakulär! Wir starten unsere Wanderung im Osten beim berühmten Pistol Point, die Naturgewalt ist faszinierend und beeindruckend.
Dann wandern wir weiter, in Richtung Westen, entlang der so unterschiedlich rauhen Küste. Unfassbar, wie nahe die karibischen Strände liegen, an denen das türkise Wasser um die Waden schmeichelt und hier knallen die Wellen ans Ufer dass es gleich so kracht.
Auf unserem Weg besuchen wir die Höhle, in der man die heranrollenden Wellen spüren kann und jedes Mal wenn das Wasser steigt, halte ich automatisch die Luft an - und Andrea quietscht. Dieser Ort hat was Magisches, Wildes und ist trotzdem so friedlich.
Welle um Welle knallt an das Ufer, wie wäre es wohl, hier zu tauchen? Auf dieser Reise werde ich es probieren, aber nicht heute. Unser Equipment liegt noch sauber gewaschen bei Don Genaro. Nach unserem Walk am Nordufer stoppen wir in Westpunt bei Blue View für einen kleinen Mittagssnack. Während wir essen kommt ein heftiger Regenguss, bevor der letzte Bissen verschluckt ist, scheint wieder die Sonne. So ist das hier!
Für den Nachmittag plane ich ein double feature: Kamera und Jagdwerkzeug. Man weiß ja nie was kommt. Wir fahren zu Cas Abou, leider kann der Kerl am Eintritt die 100 Gulden nicht wechseln. Er meinte, wir sollen den Hunderter bei ihm lassen und wenn wir zurückfahren hat er das Wechselgeld. Ich meine dass wir zum Strand fahren, dort was essen, wechseln und beim Rausfahren bezahlen. Daraufhin erzählt er uns, dass die Beachbar geschlossen hat, weil zwei Mitarbeiter positiv getestet wurden. Ohne Beachbar wollen wir nicht hin und drehen um - neues Ziel: Daiboobai, ein wunderbarer Strand ein paar Minuten weiter. Dort treffen wir unsere deutschen Freunde vom letzten Jahr zufällig und auch ein paar deren Freunde. Die sind schon gut beim Rum. Wir ziehen uns an und tauchen ab, mit Kamera, Speer und Köcher. Nur für alle Fälle.
Erst ist es ein richtig chilliger Dive, ich mache ein paar Videos und Fotos, das Riff ist im Nachmittagssonnenlicht herrlich. Langsam geht es tiefer und tiefer und während ich eine Muräne mit meinen Blitzen ein wenig ärgere findet Andrea das Abendessen. Noch fetter als die vorgestern liegt der Rotfeuerfisch präpotent und wie der Boss vor einer Korallen-Fels-Spalte. Komplett im freien, als ob ihm nichts passieren könnte. Seine nächste Station kennt er noch nicht - der Köcher :) Ich gebe Andrea die Kamera und pirsche mich an. Einen Meter bevor ich in Schussposition bin bemerkt er mich. Guckt mich an, stellt seine Stacheln auf und rührt sich keinen Millimeter. Ein klarer Fall von "too much selfconfidence". Ich suche mir gemütlich das Schussziel aus, spanne nochmal den Speer nach und "zack". Erst jetzt merkt der Kollege, dass kein Weg mehr am gefressen werden vorbeiführt.
Als Andrea das Abendessen in Richtung Ufer bringt, schaue ich so beiläufig in den Köcher und das Biest zwinkert mir noch einmal zu bevor er sich mit dem Schicksal abfindet, demnächst auf zwei Tellern zu landen.
Nach dem Tauchgang gesellen wir uns zu den Bekannten auf ein Dekobierchen. Von den Jungs an der Strandbar bekommen wir eine Kühlbox mit Eis für unseren Rotfeuerfisch. Mega nett!
Als die Sonne langsam unters Meer sinkt, düsen wir heim und während Andrea die Ausrüstung wäscht, bereite ich unseren Fang fürs Grillen vor. Knusprig und perfekt gewürzt wird das Ding verspeist und nichts wie ab ins Bett :-)
Nun zum Wetter: knapp 30°C, leichter Wind und Sternenklar. Bis morgen!
Comments