Jetzt geht es los! Unser erster echter Tauchtag startet mit einem perfekten Frühstück, ich bekomme von meiner Frau das "Soft boilded eggs Brevet" verliehen (@Brisi: halt die Klappe). Wir laden unsere Tauchausrüstung auf den Pickup und meiner einer manövriert den Truck durch das elektrische Tor auf die Strasse. Das Tor schließt sich und ich beobachte im Rückspiegel noch den Hund der Vermieter im Laufschritt dabei, wie er seinen unerwünschten Ausflug startet. Unerwünscht? Na das wissen wir, weil dort ein Zettel klebt "bitte Tor schließen, sonst ist der Hund weg". Nach einem kurzen Check wissen wir: unser Tor war zu, es gab noch eine zweite Lücke die 'Max' mit seiner Spürnase wohl erschnuppert hat. Unser Tagesplan ist es zu tauchen, der Tagesplan der Vermieter hat sich wohl gerade geändert. Vorweg: abends war 'Max' wieder da.
Wir zielen auf "Snakebay" - ein Platz den meine Frau ausgewählt hat. Nach ein paar Kurven über die Berge wo ich sehr froh war einen Pickup zu fahren und keinen Kleinwagen, waren wir da. Seht selbst:
Wir beobachten erst. Der durchtrainierte Body eines Vorzeigemännchens legt Oberkörper frei und halbnackt seine Tauchausrüstung an. Seine Begleiterin filmt mit einem Smartphone - dessen Dimensionen sind größer als mein erster Fernseher - seine Action. Er scheint seinen Tauchgang ohne Buddy zu planen. Nicht unsere Baustelle. Wir beide packen unsere Ausrüstung vom Pickup auf die Schulter, Buddycheck und ab ins Wasser.
Nach weit über einer Stunde tauchen wir perfekt zurücknavigiert in der herrlichen Bucht auf. Die versprochenen Adlerrochen haben wir nicht getroffen, die waren wohl gerade auf Pause. Dafür hat uns eine unglaubliche Vielfalt an Riff-Fischen, vorher nie gesehenen Korallen und jagende Gelbflossen-Thunfische einen traumhaften Tauchgang präsentiert. Nach dem Auftauchen sitzen wir gemütlich am Pickup, trinken eine Flasche Wasser und werden von Einheimischen mit breitem Lächeln und ihrem "bon-tardi" begrüßt. Jetzt ist es Zeit, die ersten Unterwasserfotos meiner Frau zu sichten - und wow! Hier sind sie, direkt out of "iPhone Marke uralt" im nagelneuen Sealife Gehäuse. Es dürfte sich wohl um die ersten Fotos von mir handeln... endlich darf ich auch Model sein!
Unseren Plan, gleich wieder ins Wasser zu springen, macht der Hunger zunichte. Nach fast 70 Minuten im Meer verständlich. Na dann, auf zu Bluebay Beach. Dort gibts Futter. Eine High-Society Anlage mit Portier, Security und einem Einfahrtstor sieht nach einer weiteren Planänderung aus. Aber nein, der Mann an der Schranke ist super nett und erklärt uns in perfektem Englisch dass wir ohne weiteres in das abgesperrte Gebiet reinfahren dürfen und dass es dort auch einen wunderschönen Tauchplatz gibt. Die Frage nach der Gebühr erledigt er mit einem Lächeln und der Information, dass die vierte Straße rechts uns direkt an den Strand bringt. Kann man nicht erfinden.
Wir ziehen uns im Strandrestaurant einen feinen Snack rein, danach schlendern wir zur ansässigen Tauchbasis. Anders als auf den freien Stränden überreicht man uns ein desinfiziertes Tablet mit der Bitte, uns Corona-konform einzuchecken. Dieses System werden wir für unseren Tauchshop auch anschaffen. Während wir die 2 Minuten am Tablet beschäftigt sind passieren im Hintergrund Sachen: ein Wagen um das Equipment vom Auto zu holen steht plötzlich bereit. Zwei Flaschen und das gewünschte Gewicht erscheinen wie durch Geisterhand genau dort wo wir unsere Ausrüstung wiederfinden, Servicequalität vom Feinsten. Der Hinweis wo wir unsere Ausrüstung nach dem Tauchgang waschen können kommt von selbst und die Frage nach der Gebühr wird mit einem weiteren Lächeln und diesmal mit der höflichen Bitte nach 13 USD beantwortet. Für eine der schönsten Anlagen die wir je gesehen haben. Und inklusive Flaschen und Blei.
Wir kommen aus dem Wasser, versorgen die Ausrüstung und wollten gleich nach einer freundschaftlichen Verabschiedung in Richtung Supermarkt. Meine abschließende Frage nach dem Tauchplatz "Car Pile" (versunkene Autowracks, nur mit Boot erreichbar) wird mit einem erst traurigem Gesicht beantwortet. Es gibt zuwenige Gäste für die Bootsfahrt. Nachdem ich der Dame erklärt habe, dass wir noch 2 Wochen lang täglich flexibel sind und gerne mitfahren wenn sie die weiteren 2 Taucher findet, endet in einem freudenstrahlendem Rufnummernaustausch - wir sind da fix dabei!
Roadtrip am Ring von Willemstad zum großen Supermarkt. Wofür die Autos hier Blinker haben erschließt sich mir nicht - spielt aber auch keine Rolle solange die Hupe funktioniert. Meine Frau findet sich dann in einem Paradies wieder, der Einkaufswagen wird voll. Sie findet alles, ich finde Grillgut. Die Abstände und Masken werden perfekt eingehalten und so erreichen wir bei Sonnenuntergang unser Appartement wo die Schildkröten gerade ein Loch graben. Wahrscheinlich für Eier und für viele neue Schildkröten auf der Insel. Habt einen schönen Tag und bis bald! Wir bearbeiten nun die ersten Unterwasserfotos meiner Frau und chillen in den tropischen Abend rein. Morgen gehts nach Cas Abou, dort wo Dieter Bohlen schnorchelt! Hoffentlich nicht morgen.
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