Vom Schnuppertauchen in die Tiefe
- Wolfgang Falk
- 7. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Eine Geschichte über den Weg vom Schnuppertauchgang zum 100-Meter-Tauchgang. Faszinierend, spannend und vielleicht auch eine Inspiration! Die Story erzählt von Thomas, der im Tauchshop Klagenfurt mit dem Open Water Diver begonnen hat, weiter in das Dive Professional Team gekommen ist und davon ausgehend bis in unglaubliche Tiefen von über 100m abtaucht.
Wenn man Thomas heute erlebt – ruhig, fokussiert, mit einer Mischung aus technischer Präzision und leidenschaftlicher Begeisterung – dann glaubt man kaum, dass sein Weg in die Tiefe eher spontan begann. Denn es war erstmal gar nicht seine Idee.
Sommer, Griechenland, ein Kletterurlaub mit seinem Sohn Matthias. Sonne, Felsen, Adrenalin – und dann ein Werbeplakat an einer Tauchschule. Matthias wollte einen Schnuppertauchgang machen. Thomas dachte sich: „Warum auch nicht?“ Was als kleine Abwechslung vom Klettern begann, wurde zum Wendepunkt.
Der erste Tauchgang dauerte gerade einmal 20 Minuten – die Flasche leer, der Hunger geweckt. Noch während des Urlaubs wurde klar: Das reicht nicht. Zurück in Österreich meldeten sich Vater und Sohn beim Tauchshop Klagenfurt zum OWD-Kurs an. Der Grundstein war gelegt.
An seine ersten Erfahrungen unter Wasser erinnert sich Thomas lebhaft – nicht nur wegen der Faszination, sondern auch wegen der Kälte. Mai 2019, Selce, schlechtes Wetter. „Cool“ im wahrsten Sinne des Wortes. Schnell war für ihn klar: Wenn Tauchen, dann irgendwann auch "trocken" tauchen. Trotz der frischen Temperaturen waren es genau diese Tage, die ihn und Matthias endgültig für das Tauchen begeisterten. Das Tauchshop-Team, die perfekte Organisation, das Gemeinschaftsgefühl über und unter Wasser – alles passte.
Was mit geführten Tauchgängen begann, wurde rasch zur selbständigen Leidenschaft. Schon im ersten Jahr sammeln die beiden rund 30 Tauchgänge. Und je mehr Erfahrung Thomas bekam, desto mehr wuchs der Wunsch, sich weiterzubilden – nicht nur für sich selbst, sondern auch, um anderen diese faszinierende Welt näherzubringen. Damit entschied er sich, den Weg zum Divemaster einzuschlagen und im Team vom Tauchshop Klagenfurt Tauchgänge zu führen.
Eine Entscheidung, die seine Sicht auf das Tauchen nochmals veränderte. Plötzlich ging es nicht mehr nur um den eigenen Tauchgang, sondern darum, anderen Tauchern Sicherheit, Ruhe und Freude zu vermitteln. Besonders genoss Thomas die Verantwortung, Gästen schöne, entspannte und stressfreie Tauchgänge zu ermöglichen – sie mit seiner Gelassenheit unter Wasser zu begleiten und für viele der ruhende Pol zu sein. Die Dive Professional Ausbildung durch das Trainer Team seiner "Haus-Tauchschule" empfiehlt er jedem, der seine Tauchkarriere auf den nächsten Level bringen möchte. Die vielen Begegnungen, das Vertrauen der Gäste, das Gespür für Menschen und Situationen – all das war eine wertvolle Schule, die ihm auch auf seinem weiteren Weg helfen sollte. Denn tief im Inneren spürte Thomas bereits: Das war noch nicht alles.
Der Weg zum TEC-Taucher verlief schrittweise. Es begann natürlich schon vor dem Divemaster Kurs mit der Deep Diving Ausbildung bis 40 Meter. Dann folgte das Extended Range Specialty mit Dekompressions-Stopps. Je tiefer es ging, desto größer wurde die Faszination – und die Herausforderungen. Die Umstellung auf ein Doppel-12 Tauchgerät ermöglichte nun echte Deko-Tauchgänge. „Ein Erlebnis“, erinnert sich Thomas, „als der Computer das erste Mal eine Dekostufe bei 9 Metern und eine TTS (time to surface) von 15 Minuten anzeigte.“ Heute beginnt die Deko meist bei über 40 Metern Tiefe, mit einer TTS von über einer Stunde.
Doch auch hier war bald eine Grenze erreicht. 60 Meter mit Pressluft – mehr war nicht drin. Trimix (ein Atemgas-Gemisch mit Helium) ist zu teuer für offene Systeme, und so begann Thomas sich für Rebreather-Systeme zu interessieren. Immer wieder begegnete er am Millstätter See Tauchern mit diesen futuristisch anmutenden Geräten. 2022 war es soweit: Ausbildung am JJ-CCR bei Manfred Führmann.
Die größte Herausforderung? „Neu tauchen lernen – nach über 500 Tauchgängen.“ Vor allem die Tarierung – kein Einfluss der Lunge mehr, sondern ein Zusammenspiel aus Wing, Trockenanzug und Gegenlunge. Auch das Bailout-Training in 40 bis 50 Metern Tiefe, der kontrollierte Notaufstieg mit mehreren Flaschen – all das verlangte höchste Konzentration, Disziplin und viel Training.
Im Juni 2024 dann ein Meilenstein: der erste 100-Meter-Tauchgang, wieder am Millstätter See, gemeinsam mit Günther. Wochenlange Vorbereitung, systematisches Tieftauchen auf 70, 80, 90 Meter – und dann war es soweit, der Tiefenmesser war dreistellig.

Was ihn an diesen extremen Tauchgängen fasziniert? Die Planung. Die Präzision. Die Verantwortung. Jeder tiefe Tauchgang ist wie ein kleines Projekt – von der Gaslogistik über die Ausrüstungschecks bis zur minutiösen Ablaufplanung. „In unseren Seen gibt es eigentlich keinen Grund, so tief zu tauchen“, sagt Thomas mit einem Augenzwinkern. „Aber es ist perfektes Training – für das, was kommt.“
Denn Thomas hat noch einiges vor. Das Wrack der Amoco Milford Haven in 83 Metern Tiefe. Das U-Boot U-455 vor Genua auf 122 Metern. Und vielleicht – irgendwann – auch Höhlen.
Thomas hat die Tiefe gefunden, die ihn erfüllt. Nicht, weil sie spektakulär ist. Sondern weil sie still ist. Und weil sie ihm gezeigt hat, was möglich ist – wenn man sich traut, tiefer zu gehen.
Lust bekommen? Das Team vom Tauchshop Klagenfurt bringt Dich mit dem Open Water Diver unter Wasser, geht mir Dir gemeinsam durch Weiterbildungen den Schritt zum Dive Professional und bis zum Decompression Diver und Extended Range Diver mit einer zusätzlichen Tauchflasche für verlängerte Sporttauchgänge. Geht Deine Reise danach weiter, stellen wir gerne die Kontakte zu den besten TEC-Ausbildnern her!
Never stop learning - happy dives!
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